Bergakademie erhält wichtiges Dokument aus der Gründungsphase zurück
Das Universitätsarchiv der TU Bergakademie Freiberg erhält am Donnerstag eine mehr als 200 Jahre alte und lange verschollene Akte zur Gründungsphase der Bergakademie zurück. Sie dokumentiert die Entwicklung der metallurgischen Chemie als Wissenschaftsdisziplin in Deutschland.
Die Akte wurde in einem Nachlass entdeckt, berichtet Heinrich Douffet, Geologe und Denkmalpfleger aus Freiberg: "Mir wurde als erfahrener Denkmalpfleger ein alter Buchband mit gesammelten Schriften zugetragen. Ich sollte nachsehen, worum es sich handelt und wurde gebeten, darüber sinnvoll zu verfügen. Ich habe den Band durchgeblättert und erkannt, dass es sich um ein wichtiges historisches Zeugnis der Geschichte der Bergakademie handelt. Der Erbe des Nachlasses möchte anonym bleiben."
Dazu sagte der Kanzler der TU Bergakademie Freiberg, Andreas Handschuh: "Ich danke im Namen der Universität dem Finder dafür, dass er auf Dr. Heinrich Douffet zugekommen ist und auf diese Weise eines der wertvollsten Dokumente zur Geschichte der Bergakademie erhalten bleibt." In der Akte zur Einrichtung der Professur "Metallurgische Chemie" wird unter anderem die Rolle des ersten Hochschullehrers dieses Fachs an der Bergakademie, Christlieb Ehregott Gellert, beschrieben. Die metallurgische Chemie gehört von Beginn an zu den Kernfächern der Alma Mater Fribergensis. Heute ist sie den Fakultäten 2 und 5 angegliedert. Diese Akte dokumentiert den Schriftverkehr zwischen der Bergakademie, Vertretern des der Bergakademie übergeordneten Oberbergamtes und dem Kurfürsten von Sachsen und vermittelt einen detaillierten Einblick in die Wissenschaft und die Bildungspolitik des Kurfürstentums Sachsen im 18. Jahrhundert. Auch mehrere Schreiben und Gutachten des damaligen Bergakademieinspektors Abraham Gottlob Werner finden sich in der Akte. Unter anderem ist auch zu lesen, wie die Nachfolge Gellerts für den Lehrstuhl für Metallurgische Chemie geregelt werden soll.
zit: Freie Presse- Ausgabe vom 21.01.2016