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'Offener Brief' des FAV zur Zukunft des SBM

geschrieben von Rüdiger Wirth 
'Offener Brief' des FAV zur Zukunft des SBM
01. Dezember 2016 16:02
An die
Stadtverwaltung und
die Räte der Stadt Freiberg


Offener Brief des Freiberger Altertumsvereins e. V. zur Zukunft des Stadt- und Bergbaumuseums

Vor 155 Jahren, 1861, wurde das Museum des 1860 gegründeten Freiberger Altertumsver-eins eröffnet. Noch heute bildet die bis zur Übergabe des Museums in das Eigentum der Stadt Freiberg im Jahre 1939 aufgebaute Sammlung einen wichtigen Grundstock des Stadt- und Bergbaumuseums. Der Freiberger Altertumsverein sieht sich deshalb noch heute in einer besonderen Verantwortung und Beziehung zum Museum.

Aktuelle Ereignisse und Informationen, die sich mit der künftigen Entwicklung des Museums beschäftigen, haben in den letzten Monaten für Unruhe und Besorgnis unter den Vereinsmit-gliedern gesorgt. Wie aus der Presse zu erfahren war, beabsichtigt die Stadt Freiberg einen neuen Zwischenbau in der Lücke zwischen den Häusern Am Dom 1 und Am Dom 2 zu er-richten. Zur Finanzierung dieses Projektes sollen u. a. die beiden heute zum Stadt- und Bergbaumuseum gehörenden Häuser Am Dom 2 und Am Dom 3 an die SWG verkauft wer-den. Beide Gebäude dienen gegenwärtig als Magazin für das Museum.

Bei den Häusern Am Dom 2 und Am Dom 3 handelt es sich ebenso wie beim Gebäude Am Dom 1 (heutiges Stadt- und Bergbaumuseum) um ehemalige Domherrenhäuser. Die kurz vor bzw. um 1500 errichteten Häuser stellen sehr wertvolle Denkmale dar, die neben dem Dom die Bebauung des Untermarktes prägen. Besonders das spätgotische Gebäude Am Dom 2 ist noch in großen Teilen unverändert erhalten geblieben und bildet mit der ehemaligen Thümerei Am Dom 1 ein architektonisches Ensemble von hohem Rang. Ein neuer Zwischen- oder besser Verbindungsbau zwischen zwei so bedeutenden Kulturdenkmalen muss sich diesen Bauwerken unterordnen, ohne seine eigene Architektur zu verleugnen. Eine Verbindung zwischen den Gebäuden Am Dom 1 und Am Dom 2 war für die Entwicklung des Museums immer eine Prämisse.

Deshalb bittet der Freiberger Altertumsverein e. V. die Stadtverwaltung nachdrücklich, auf einen Verkauf der Häuser Am Dom 2 und Am Dom 3 zu verzichten, um sich nicht für alle Zu-kunft die Möglichkeit einer Erweiterung des Museums zu verbauen und eine denkmalgerech-te Nutzung derselben zu sichern. Für das Stadt- und Bergbaumuseum sind außerdem beide Gebäude als flächenmäßig geeignetes Magazin unentbehrlich.

Um eine höchstmögliche Qualität und die beste Lösung für den Verbindungsbau zu erlangen, sollte ein deutschlandweiter Architekturwettbewerb ausgelobt werden.

Sollte die Stadt Freiberg gegenwärtig nicht über genug finanzielle Mittel verfügen, um ein den Ansprüchen des Museums und dem Wert der Denkmale adäquates Vorhaben umsetzen zu können, dann ist es unserer Meinung nach besser, dieses Projekt später anzugehen.

Glück Auf

Der Vorstand des Freiberger Altertumsvereins e.V.
Re: 'Offener Brief' des FAV zur Zukunft des SBM
09. Dezember 2016 12:19
Drei Ideen-Geber für Freiberg

Alles wird neu: Das Stadt- und Bergbaumuseum steht vor einem umfassenden Wandel. Im Januar nimmt eine Jury die eingereichten Konzepte unter die Lupe. Doch an einem Aspekt des Projekts gibt es Kritik.

Das Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg soll nicht nur einen Anbau bekommen, es soll auch von Grund auf neu gestaltet werden. Dazu haben drei Gestaltungsbüros, die sich unter anderem auf Museen und Ausstellungen spezialisiert haben, Ideen und Konzepte eingereicht: Die Agentur n.4 aus Falkenau, das Büro Helmstedt - Rom - Schnirch aus Braunsdorf sowie die Zwickauer Agentur Ö-konzept. Am 25. Januar bewertet eine Jury die Ideen der Büros und trifft eine Vorauswahl. Bei der Besetzung der Jury war der Stadtrat nach einigen Debatten weitgehend dem Vorschlag des Rathauses gefolgt. Somit sind etwa die beiden Bürgermeister, Stadträte sowie Anja Fiedler vom Amt für Kultur-Stadt-Marketing und Museumsleiter Ulrich Thiel vertreten, aber auch Experten wie die Chefs von Hygienemuseum Dresden und Ruhrmuseum Essen.
Es sei "unstrittig, dass die Ausstellung modernisiert werden muss", schrieb Fiedler an die Stadträte. Die Dauerausstellung habe Jahrzehnte auf dem Buckel, ergänzte Kulturamtsleiter Andreas Schwinger. Ihm zufolge haben die Büros lediglich einen Leitfaden an die Hand bekommen: "Wir geben den Gestaltern keine räumlichen Vorgaben."

Auf Kritik ist unterdessen der Plan der Stadt gestoßen, den geplanten Museumsanbau unter anderem durch den Verkauf der Häuser Am Dom 2 und Am Dom 3 neben dem Museum zu finanzieren. "Die kurz vor beziehungsweise um 1500 errichteten Häuser stellen sehr wertvolle Denkmale dar, die neben dem Dom die Bebauung des Untermarktes prägen", schreibt der Freiberger Altertumsverein in einem offenen Brief. "Besonders das spätgotische Gebäude Am Dom 2 ist noch in großen Teilen unverändert erhalten geblieben und bildet mit der ehemaligen Thümerei Am Dom 1 ein architektonisches Ensemble von hohem Rang." Ein Bau zwischen zwei so bedeutenden Kulturdenkmalen müsse sich diesen Bauwerken unterordnen, fordert der Verein. Und: Die Stadt soll auf einen Verkauf verzichten, "um sich nicht für alle Zukunft die Möglichkeit einer Erweiterung des Museums zu verbauen" und eine denkmalgerechte Nutzung der Häuser zu sichern.

Eine denkmalgerechte Nutzung des Hauses aber garantiere bereits der Denkmalschutz, unter dem die fraglichen Gebäude stehen, entgegnen Oberbürgermeister Sven Krüger (SPD) und Baubürgermeister Holger Reuter auf Anfrage der "Freien Presse". Und am besten für die Stadt sei, wenn die Gebäude genutzt würden und nicht leer stünden. Krüger verwies auf das kürzlich eröffnete Hotel "Freyhof" in einem historischen Gebäude, das der Stadt sehr gut zu Gesicht stünde und Freiberg belebe.

zit.: F. Hommel, Freie Presse- Ausgabe vom 09.12.2016
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