Freiberger Altertusverein eV

 

Yves Hoffmann/Uwe Richter (Hrsg.): Denkmale in Sachsen. Stadt Freiberg. Beiträge, Band III. ISBN 3-936784-02-7.

 

Der vorliegende Band III der Beiträge zur Denkmaltopographie Freiberg schließt die aus drei Einzelbänden bestehenden "Beiträge" ab. Nachdem in Band I vor allem die bauliche Entwicklung der Stadt seit deren Gründung im Mittelpunkt gestanden hatte und darüber hinaus einige Bauwerke intensiver beleuchtet wurden und sich der Band II den wirtschaftlichen Hintergründen für das Baugeschehen, den bergbaulichen und sonstigen technischen Denkmalen, den Kleindenkmalen, der Plastik von Spätgotik bis Barock sowie einigen Detailuntersuchungen zum Hausbau der Spätgotik und Renaissance widmete, finden sich im vorliegenden Buch vor allem drei Aufsätze zur Innenausstattung der Bürgerhäuser, ein Quellenanhang, ein Glossar und das Orts- und das Personenregister. Das die Bände I-III als eine Einheit zu verstehen sind, wird aus der durchgehenden Seiten- und Abbildungsnummerierung deutlich. Mit 349 überwiegend farbigen Abbildungen ist auch der 268 Seiten starke Band III opulent ausgestattet.

Im Folgenden sollen die einzelnen Aufsätze in Band III kurz vorgestellt werden:

 

 

 

 

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Angelica Dülberg: Wand- und Deckenmalereien vom 15. bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert in Freiberger Bürgerhäusern mit einem Katalog der Wand- und Deckenmalereien vom 15. bis zum 19. Jahrhundert in Freiberg, S. 828-926

In bürgerlichen Hausbau Freiberg haben sich in vergleichsweise außerordentlich großem Umfang nicht nur Deckenmalereien der Renaissance und des Barock sondern auch Wandmalereien vom 15. Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert erhalten. Angesichts dieses Umfanges können viele Fragestellungen im vorliegenden Aufsatz nur angeschnitten werden. Die Autorin geht vor allem auch auf die ikonografischen Zusammenhänge detailliert ein und widmet sich den künstlerisch und kulturhistorisch bedeutendsten Malereien besonders. Der Umstand, das die sämtliche fotografisch dokumentierten und zumindest in einem gewissen Unfang erhaltenen Malereien hier vorgestellt und auf über 220 Fotografien abgebildet werden, machen den nunmehr publizierten Freiberger Bestand zu wichtigen Vergleichsobjekten in ganz Mitteldeutschland.

Robert Hofmann: Zwei Decken mit Emblemen im Schönbergischen Hof in Freiberg, S. 927-958

Von den zahlreichen erhalten bemalten Balkendecken werden hier zwei frühbarocke Decken im bedeutendsten Gebäudekomplex Freibergs aus dieser Zeit im Detail vorgestellt und jedes Deckenfeld mit Emblem abgebildet. Der Autor macht dabei den Bedeutungsgehalt der Embleme anhand der lateinischen Inschriften sowie mit Hilfe der zahlreichen Emblembücher deutlich.

 

 

Yves Hoffmann und Uwe Richter: Fenstersäulen - Fensterpfeiler - Fensterkonsolen - Wandkonsolen. Ein Beitrag zur Innenarchitektur profaner Räume des 16. und 17. Jahrhunderts in Freiberg, S. 959-1000

Zu den wesentlichen Bestandteilen der Innenarchitektur vor allem der Renaissancehäuser Mitteldeutschlands gehören Fenster- und Wandkonsolen, die zuweilen auf Pfeilern oder Säulen ruhen. Mit den vorgestellten, sämtlichen bislang bekannten Konsolen in über 70 Gebäuden in Freiberg wird erstmals eine zusammenfassende Untersuchung zu diesem Phänomen vorgelegt und deren stilistische Entwicklung von ihrem ersten Auftreten in Obersachsen um 1510 bis zu deren Verschwinden um 1700 anhand von 92 Abbildungen verfolgt.

Gisela-Ruth Engewald und Uwe Richter: Freiberger Baubestimmungen (um 1300 bis 1888), S. 1001-1033

In Freiberg haben sich in ungewöhnlich großem Umfang Baubestimmungen erhalten, die größtenteils Bestandteil der Brandschutzbestimmungen sind. Außergewöhnlich früh sind Festlegungen, die sich in dem um 1300 aufgezeichneten Freiberger Stadtrecht finden lassen. Die beiden Bearbeiter stellen die jeweiligen Schriftquellen zunächst kurz vor, gehen auf die Entstehungsgeschichte der jeweiligen Bauvorschrift sowie auf die Bedeutung und die Auswirkungen auf den Hausbau in Freiberg ein. Sämtliche bekannt gewordenen Baubestimmungen Freibergs des genannten Zeitraums sind damit buchstabengetreu ediert.

 

 

Yves Hoffmann und Uwe Richter: Liste dendrochronologisch untersuchter Gebäude in Freiberg, S. 1034-1049

Als Quellenanhang werden neben den Baubestimmungen auch die 125 bisher dendrochronologisch untersuchten Gebäude und Gebäudeteile kurz vorgestellt, die Entnahmestellen und die jeweils ermittelten Datierungen genannt und schließlich die Bedeutung der einzelnen Daten für die Baugeschichte des jeweiligen Gebäudes kurz referiert. Damit ist die Nachprüfbarkeit jeder einzelnen Jahreszahl gegeben, so dass die in den Aufsätzen der Bände I-III genannten dendrochronologisch gestützten Bau- und Umbaudaten kritikfähig sind.

Ein Glossar (S. 1051-1056) sowie das Orts- und das Personenregister (S. 1057-1077) schließen das Buch ab. In dem kurzen Glossar werden die wichtigsten Fachwörter kurz erläutert. Es kann und soll natürlich kein Architektur- oder Geschichtslexikon ersetzen. Das Register listet sämtliche Orts- und Personennamen der drei Bände der Beiträge zur Denkmaltopographie Freiberg auf, so dass die Benutzbarkeit des Gesamtwerkes erheblich erleichtert wird.

                                                            

 

 

  

 

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